Kurzköpfigkeit bei Hunden
Kurzköpfige Hunde werden als brachyzephal bezeichnet ('brachis'= kurz und 'Cephalus' = Kopf). Kurzköpfige Rassehunde erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und sind entsprechend weit verbreitet. Es handelt sich in der Regel um kleinere, sehr nette und umgängliche Hunde mit Stupsnasen und freundlichen Wesen.
Leider sind diese Hunde prädisponiert für Probleme der oberen Atemwege.
Alle schnarchenden Atemgeräusche sind ein Hinweis auf eine unnatürliche Verengung der oberen Atemwege. Viele Hunde hecheln oft, können schlecht bis gar nicht durch die Nase atmen und sind nicht belastbar. Bei Belastung, Stress oder Wärme und in fortgeschrittenen Fällen auch ohne besonderen Anlass werden Tiere infolge des Sauerstoffmangels ohnmächtig und fallen um.
Die Atemgeräusche bis hin zur Atemnot haben ihre Ursache in der zu kurzen und deformierten Nase, der zu engen Nasenöffnung und einem zu langen Gaumensegel.
Betroffen sind hauptsächlich der Mops, Französische und Englische Bulldogge, Malteser, Shi Tzu, Pekinese und Boxer.
Allerdings hatten diese Rassen nicht immer solche kurzen Köpfe. Der Irrweg der 'nasenlosen' Züchtung ist in den letzten 50 Jahren beschritten worden.
Wenn man z.B. Abbildungen von Mops-Hunden und Bulldoggen von vor 100 Jahren anschaut, haben diese Tiere eine richtig schöne Nase. Der Mops galt im vorletzten Jahrhundert sogar als ausgesprochen athletisch und belastungsfähig, noch heute kennen wir den Begriff 'mopsfidel'!
Eine Behandlung im Hinblick auf eine Erleichterung der Atmung bei diesen kurzköpfigen Hunden ist nur operativ möglich.
Wir verkürzen das Gaumensegel (entspricht unserem Zäpfchen) und erweitern operativ die Nasenöffnung. Das bringt schon eine erhebliche Verbesserung.
Eine Beseitigung der engen Nasenmuscheln ist mit Laserchirurgie möglich und wird ausschließlich in der Universitätsklinik Leipzig durchgeführt.
Für die weitere Entwicklung sind die Züchter gefragt. Wesentliches Zuchtziel sollte eine längere Nase sein. Erste gute Ansätze gibt es bereits mit dem 'Retro-Mops', einer Kreuzung zwischen z.B. Pinscher und Mops oder Jack Russell und Mops.
Ein Mops mit neuer Lebensqualität. Kleinere Augen, die nicht quellen. Eine Hundeschnauze, die das Atmen leicht macht und Platz für die weichen Teile wie Gaumen und Zunge bietet. Eine Nase mit weit offenen Nasenlöchern. Eine kleinere Nasenfalte, die weder die Atmung noch die Augen behindert. Ein Mops, der wieder guten Gewissens mit bei Spiel und Sport dabei sein kann.
© Dr. Ulrich C. Kreime M.Sc.